Pflegekostenanalyse belegt – der private Kostenanteil fällt happig aus

Pflegekostenanalyse belegt – der private Kostenanteil fällt happig aus

Die Kosten für Pflege kann das Ersparte auffressen – die gesetzliche Pflegeversicherung übernimmt weniger als die Hälfte der anfallenden Kosten.

In Deutschland müssen Menschen im Pflegefall durchschnittlich 31.000 Euro privat aufbringen. Diese Zahlen veröffentlichte die Barmer GEK  im Pflegereport für 2012. Die Unterschiede sind enorm zwischen den Geschlechtern. Während Frauen zu ihren Pflegekosten durchschnittlich 45.000 Euro aus eigener Tasche beisteuern müssen, ist der Eigenanteil bei Männern mit rund 21.000 Euro „nur“ halb so hoch. Die Studie zeigt damit erstmals, welche Kosten in der gesetzlichen Pflegeversicherung, bei der Sozialhilfe und privat für die Pflege anfallen.

Die Gesamtkosten liegen für die Männer bei ca. 42.000 Euro und für Frau sind diese doppelt so hoch. Die gesetzliche Pflegeversicherung übernimmt im Durchschnitt Leistungen für einen Pflegeversicherten von  rund 33.000 Euro, wobei die Anteile zwischen 13.000 Euro  und 262.000 Euro beträchtlich schwanken. So hohe Beträge sind aber nicht die Regel. Circa 28 Prozent der Pflegebedürftigen beanspruchen laut der Barmer GEK ,von den entsprechenden Pflegekassen weniger als 5000 Euro, weitere 20 Prozent zwischen 5000 und 15.000 Euro.

Zurückzuführen sind die Zahlen auf die statistische Lebenserwartung nach Eintritt des Pflegefalls bzw. Feststellung der Pflegebedürftigkeit. Ähnliche Verhältnisse ergeben sich  in der Konsequenz für den privaten Kostenanteil.

Angesichts dieser Kosten ist die Idee der staatlich geförderten Pflegezusatzversicherung am 2013 der sogenannten „Pflege Bahr“ wie eine „Tropfen auf den heißen Stein“. Womit die Bundesregierung eigentlich  mehr Anreize für die private Pflegevorsorge schaffen will. Wer neben der gesetzlichen Pflegeversicherung künftig auch noch eine Pflege-Tagegeldversicherung abschließt, bekommt ab 2013 vom Staat dafür jährlich 60 Euro Zuschuss.