Rebalancing einfach erklärt


Was bedeutet eigentlich Rebalancing?

„Kaufen Sie Aktien, nehmen Sie Schlaftabletten und schauen Sie die Papiere nicht mehr an. Nach vielen Jahren werden Sie sehen – Sie sind reich“. Dieses Zitat von André Kostolany ist bekannt.

Nur wenn das mal alles so einfach wäre…. Natürlich sollte jedem Wertpapieraffinen Anleger bewußt sein, mit Disziplin eine langfristige positive Entwicklung seiner Kapitalanlage anzustreben. Aber wer ist schon so gelassen und lässt sich von ggf. häufigen, kräftigen Kursschwankungen an den Märkten nicht beunruhigen? Wer verspürt nicht den Druck, sich vielleicht doch mehr um seine Investmentanlage kümmern zu müssen? Wer nimmt schon auf Dauer gerne Schlaftabletten und möchte 10 Jahre und länger teilnahmslos auf eine gute Entwicklung seiner Kapitalanlage vertrauen? Der sogenannte Buy-and-Hold-Ansatz, bei dem Positionen einmal gekauft und dann einfach liegen gelassen werden, kann zum einen Rendite kosten, zum anderen die ursprünglich gewählte Risikobereitschaft des Anlegers konterkarieren.

Das Investments unterschiedliche Erträge generieren, bringt bekanntermaßen die Entwicklung an den Märkten mit sich. Börsen sind keine Einbahnstraßen, es kommt gern zu Übertreibungen an den Märkten und somit ergeben sich auch Phasen, in denen sich der Anteil risikoreicher Anlagen im Depot deutlich erhöht, das Gesamtportfolio aus dem Gleichgewicht gerät und somit nicht mehr dem ursprünglich gewählten Verhältnis von Risiko und Rendite des Anlegers entspricht. Und hier kommt nun das sogenannte Rebalancing ins Spiel

Portfolio-Rebalancing bedeutet einfach ausgedrückt: Ausbalancieren des Portfolios

Grundsätzlich sollten Portfolios  stets so breit wie möglich diversifiziert (gestreut) aufgestellt sein. Innerhalb der Anlageklassen (z.B. Aktien und Anleihen) sollte man nie zu stark von der Entwicklung einzelner Branchen, Regionen oder Währungen abhängig sein. Und trotzdem werden sich mit der Zeit einzelne Positionen unterschiedlich stark verändern.

Ziel des Rebalancing ist es, Positionen wieder ins Gleichgewicht zu bringen, also z. B. Anteile der risikoreichen Positionen, wie Aktien oder Aktienfonds in Börsenhochphasen tendenziell abzubauen und in Tiefphasen wieder aufzustocken. Somit kann das ursprünglich gewünschte Risiko-Rendite-Profil wiederhergestellt werden. All das passiert in der Regel auch noch antizyklisch, denn das typische emotionale Handlungsmuster sieht eher so aus, dass gekauft wird, wenn Kurse steigen und verkauft, wenn sie fallen. Langfristig gesehen steigert also das antizyklische Handeln, ausgelöst durch jährliches Rebalancing die Rendite.

Wichtig zu wissen, bei der Verwahrung der Kapitalanlage im Depot:

Das Rebalancing löst einen Börsenhandel aus und somit fallen Transaktionskosten an. Auch mögliche Steuern auf Veräußerungsgewinne (beim Verkauf) können anfallen. Trotz allem sollte grundsätzlich der Risikominimierung (Wiederherstellung des Gleichgewichts im Portfolio) einer Steueroptimierung der Vorzug gegeben werden. Bei nicht allzu großem Vermögen reicht oftmals auch schon der Freistellungsauftrag aus, um Steuerzahlungen zu vermeiden.

Um das Portfolio im Gleichgewicht zu halten, ist das regelmäßige Rebalancing ein ideales Instrument. Nur so kann die Balance zwischen Renditeerwartungen des Anlegers und dem daraus resultierenden Risiko auch langfristig gesichert sein. Die Vorteile überwiegen die Nachteile bei weitem.

Möchte man Transaktionskosten und Steuerabzüge vermeiden, bietet sich als Alternative die Verwahrung im Versicherungsmantel als sogenannte Nettopolice an. Weitere Vorteile dieser Verwahrmöglichkeit zeigen wir Ihnen gern in einem persönlichen Beratungsgespräch auf.

Also wie immer – kommen Sie gern auf uns zu.

Viele Grüße, Sylvina Heinrich

 


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